Das Anfang 2023 eröffnete Studierendenhaus der TU Braunschweig bietet 160 Arbeitsplätze für Studierende und trägt den veränderten Anforderungen an Lehre und Studium Rechnung. Von allen Arbeitsplätzen aus haben die Studierenden einen freien Blick nach draußen, durch die balkonartige Erschließung können die Arbeitsplätze auch ins Freie erweitert werden. Angestoßen hat das Projekt die Fakultät für Architektur, die 2015 stellvertretend für die TU Braunschweig einen Wettbewerb unter ihren wissenschaftlichen Mitarbeitern ausschrieb.
Das Studierendenhaus ist ein zweigeschossiger Allraum mit 1.000 qm Bruttogrundfläche. Mobile Stellwände und gelbe Vorhänge sollen es den Studierenden ermöglichen, ihre gewünschte Lernsituation selbst einzurichten. Während unten lediglich die verschieden gedrehten Treppen eine grobe Zonierung schaffen, sollen im Obergeschoss die Brücken und Lufträume eine selbstverständliche Gruppenbildung fördern. Das Gebäude aus Glas und Stahl besticht mit Schlichtheit und Leichtigkeit und vermittelt Transparenz und fördert Begegnung und Teamarbeit. Dabei wurde aber auf notwendige Akustikmaßnahmen nicht verzichtet. Das Studierendenhaus ist an sieben Tagen in der Woche von 8 bis 22 Uhr für alle Studierenden geöffnet.
Die voll verglaste Fassade bietet eine hervorragende Tageslichtqualität für alle Bereiche verbindet den Innen- und Außenraum nahtlos miteinander. Die tragende Stahl-Holz-Hybridkonstruktion ist demontierbar und ermöglicht eine einfache Montage und Demontage nach dem Prinzip des „Design for Disassembly“. Die in die Trägerrahmen eingelegten Holzrippendecken sind nur punktuell verschraubt, die Fassade ist nicht verklebt und ebenso demontierbar. So können ganze Bauteile im Sinne des „zirkulären Bauens“ eine neue Verwendung finden. Das Gebäude erhielt mehrere Architekturpreise, darunter den renommierten Mies van der Rohe Award der EU und den Deutschen Architekturpreis 2023.